Annäherung an „Exodus“ von DJ Stalingrad in der neo, 26.1.2017, 17.00-19.00 Uhr – mit Friederike Meltendorf

Es bedurfte des Besuchs von Frank Castorfs Volksbühnen-Inszenierung des Dostojewski-Klassikers "Die Brüder Karamasow", um auf das Buch von DJ Stalingrad „Exodus“ (Matthes&Seitz Berlin) aufmerksam zu werden. Denn in dies Stück wurden Passagen aus "Exodus" eingewebt, womit das Stück brachiale Realitätsbezüge zur Aktualität im postsowjetischen Russland erhält. Sebastian Klink hat 2016 im Rahmen der "Schwarzen Serie" "Exodus" als Stück für die Volksbühne inszeniert und Frank Castorf bei der Inszenierung der "Brüder Karamasow" assistiert. Dazu heißt es im Pressetext der Volksbühne: "Ein genauer Dostojewskij-Leser und Ideologiesezierer ist DJ Stalingrad. Er baut den Tunnel vom 19. Jahrhundert ins gegenwärtige Moskau, in die kapitalistische Megapole. Wie ein Lagebericht. Die Jugendlichen des Buches Exodus: Auch sie befinden sich in einem Zustand des Nadryw (надрыв), der emotionalen Überanspannung; zwischen Punkkonzerten, Schlägereien in der Metro und vor Fußballstadien. DJ Stalingrad ist Teilhaber und Chronist eines Straßenkampfes (roter Skins und linker Hools), ein Outlaw gleichermaßen gegen neofaschistischen Geschichtsrevisionismus wie gegen fundamentalistischen Nationalismus. Eine Jugend ohne Gott, eine Jugend mit Wut am Rande der Gesellschaft?"

Neben bereits geführten Gesprächen mit Sebastian Klink und Thomas Martin, letzterer verantwortlich für die Bühnentextfassung, wollen wir live im Studio mit Friederike Meltendorf, die "Exodus" aus dem Russischen übersetzt hat, das Werk und die Person von DJ Stalingrad alias Piotr Silaev vorstellen.

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