Loretta

Rück- und Ausblicke.....

Wie engagiert ist die Kunst gerade? Und was haben Dada, Surrealismus, Situationistisches und Punk heute und gerade jetzt (noch) zu sagen?


Licht, Farben und das Meer....

Mit ihrem Licht und ihren intensiven Farben ist die Côte d'Azur für die Künstler der Avantgarde ein Ort der Inspiration und (auch freundschaftlichen) Begegnung. Neben Renoir (Cagnes-sur-Mer), Matisse (Nizza) und Picasso (Antibes), hat auch Jean Cocteau dort seine Spuren hinterlassen. Seine Wahl fiel in den 1950er Jahren insbesondere auf das an der italienischen Grenze gelegene Städtchen Menton. 1966 gestaltete er selbst die dortige Hafenbastion 1966 zu seinem ersten kleinen Museum um. Diesem gegenüber wird 2011 ein von dem Architekten Rudy Ricciotti eigens entworfenes Gebäude eröffnet für die umfangreiche Collection Séverin Wunderman. Mit Françoise Leonelli, der Leiterin des Museums, haben wir über Jean Cocteau gesprochen und entdecken einen vielgesichtigen, genreübergreifenden Poeten, Maler und Cineasten im Kontext seiner Zeit und seiner Inspirativität für heute. www.museecocteaumenton.fr


Mechthild Gilzmer hat im AvivA Verlag das Buch "Germaine Tillion: Die Gestohlene Unschuld - Ein Leben zwischen Résistance und Ethnologie" herausgegeben.

Wir senden den Mitschnitt der Buchvorstellung, die am 6. Oktober in der Berliner Topographie des Terrors stattgefunden hat.
Germaine Tillion erzählt von ihrem Leben in Algerien von 1934 bis 1940, dem Widerstandskampf gegen die Nazi-Besatzung, ihren Erfahrungen im KZ Ravensbrück sowie von ihrem Engagement für die Unabhängigkeit Algeriens.
Besonders ihre Schilderungen der grausamen KZ-Realität in Ravensbrück sind beeindruckend und irritieren zugleich. Genauso wie z.B. ihr Engagement nach der Befreiung für KZ-Wärterinnen, wenn gegen diese in Prozessen falsche Verdächtigungen erhoben wurden.
Zugleich ist sie im Algerien-Krieg engagiert, wo sie sich u.a. - wenn auch vergeblich - dafür einsetzt, dass die französische Besatzungsmacht ihre Hinrichtungen aussetzt und die Aufständischen ihre Attentate einstellen.
Am 27. Mai 2015 wurden ihr Leichnahm gemeinsam mit denen von Pierre Brossolette, Geneviève de Gaullee-Anthonioz und Jean Zay ins Panthéon überführt.


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Update Essohäuser, St. Pauli, Recht auf Stadt;

Fortsetzung des Gesprächs von vor mehr als einem Jahr mit Ted Gaier, der in der Essohäuser-Initiative mit engagiert ist, zum Stand der Situation.


Die Goldenen Zitronen haben eine neue CD veröffentlicht.

Was hat es mit "flogging a dead frog", so der Titel, auf sich? Vielleicht schaffen wir es mit ihnen zu sprechen. Nicht mit dem toten Frosch, sondern mit Schorsch Kamerun und Ted Gaier....


Report von der diesjährigen Fete de l' humanité

Unglaublich, wer hätte das gedacht? Das musikalische Programm schien auf den ersten Blick gar nicht mal so verlockend. Juliette Greco und Triggerfinger, letztere noch in sehr guter Erinnerung wegen ihrer charmant-energiegeladenen Performances im Molotow und dann ein Jahr darauf in der Großen Freiheit. Und dann ergaben sich schnelle Kontakte zu den Les Hurlements de Leo sowie zu Putain Guerilla und den Les Blondes. Trotz eines Permantregens ließen sich weder Bands noch Publikum davon abhalten sich eine angenehm-angeregte und aufgeregte Zeit zu machen. Und wer dachte, der Existentialismus sei ein alter Kadaver, der bzw. die wurde von einer berührend-präsenten Juliette Greco eines Besseren belehrt.


Hannah Höch. Beziehungen, so lautet der Ausstellungstitel der vom 26. September 2015 bis 17. Januar 2016 im Kunsthaus Stade stattfindenden Hommage.

Im Ausstellungstext heißt es: Hannah Höch (1889 Gotha – 1979 Berlin) gehört zu den bekanntesten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Mit ihren innovativen Collagen und Fotomontagen leistete sie einen wesentlichen Beitrag zur DADA-Bewegung. So war sie die einzige Künstlerin, die bei der „Ersten Internationalen DADA-Messe“ 1920 in Berlin ausstellte....Erstmals werden die künstlerischen und privaten Beziehungen der Künstlerin beleuchtet. Sie pflegte in ihrem Künstlerleben Kontakte zu Piet Mondrian, Kurt Schwitters, Georg Grosz und Max Ernst, lernte die italienischen Futuristen kennen und ließ sich von der niederländischen Künstlergruppe De Stijl inspirieren. Eine Amour fou war ihre Liebesbeziehung zu Raoul Hausmann, die nur bis 1922 halten aber sie zeitlebens begleiten sollte. Höch war Teil der wohl innovativsten und vielfältigsten Künstlergeneration. In Paris des frühen 20. Jahrhunderts sorgten Picasso und Duchamp für Unruhe und Begeisterung, in München Marc und Kandinsky mit ihrer Gruppierung „Der blaue Reiter“. Das Bauhaus entwickelte sich in Weimar und die Konstruktivisten in Russland.
Die Ausstellung erzählt ein Künstlerleben in bewegten Zeiten und endet als Opener des 100jährigen DADA-Jubiläums 2016."


Die Festival-Saison geht weiter
Jetzt beginnt die Festival-Saison
Zu Besuch im HutSalon maschalone in der Hamburger Karodiele,

ein verzaubernder Ort für jene, die nicht nur im Kopf gerne etwas haben, sondern durchaus auch auf und um ihn herum. "Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann". An dieses Aphorisma von Francis Picabia muss ich unweigerlich denken, wenn ich den Zaubergarten von Magdalena Schulze betrete. Schmal und groß und voller Bedacht steht sie vor mir, zeigt und erzählt - und das HutDenken nimmt subtile Wendungen.


Jorindereznikoff [at] t-online [dot] de
http://www.jorinde-reznikoff.de

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