Während die Entwicklung in Ungarn zu einem institutionalisierten Faschismus (unter Berliner Aufsicht) geführt hat, bereitet Griechenland sich auf diese Phase vor. Parallelentwicklungen sind erkennbar. In der ungarischen Frühphase waren eine allgemeine Pogromstimmung gegen Roma und praktizierte Pogrome Ausdruck und Tat des grundlegenden gesellschaftlichen Wandels jenseits des demokratischen Aufbruchs. In Griechenland war es die Bereitstellung eines Teilabschnitts des Syntagma Platzes für die gesellschaftliche Rechte, womit die Epoche des Winteraufstandes aus 2008 unweigerlich endete und die politische Hegemonie in die Hände der Konterrebellion gelegt war. Eben auch seit dem Winter 2008 sind in Griechenland mörderische Banden auf der Jagd nach Flüchtlingen und im Zusammenhang des gerade beendeten Wahlkampfes ergibt sich das hier angezeigte Gesellschaftsbild. Die griechische Partei Chrissi Avgi wird übrigens massiv von der ungarischen Jobbik unterstützt.
-[Griechenland] Eine Woche in der rassistischen Hölle: Eine Welle der Gewalt markiert den Beginn des neuen Parlaments in Griechenland
http://de.contrainfo.espiv.net/2012/07/03/griechenland-eine-woche-in-der...
Während die hiesige Linke sich schon wenig für Ungarn interessierte, scheint es für den aktuellen griechischen Gesellschaftszustand noch geringere Aufmerksamkeit zu geben. Vermutlich stört ein genaueres Hinsehen die Projektion auf ein dort avisiertes "revolutionäres Subjekt". Wir empfehlen die folgenden Audios bzw. Nachrichten:
-Die politische Situation in Ungarn vor der neuen Verfassung (Dez. 2011) http://www.freie-radios.net/45202
-Ungarns völkische Wende im Jahre 2010 - Vortrag von Magdalena Marsovszky http://www.freie-radios.net/38136
Griechenland vor der Wahl (Juni 2012) http://www.freie-radios.net/49074
Jobbik sprach von Bürgerkrieg (gegen die Roma)
http://derstandard.at/1334795804371/Jobbik-sprach-von-Buergerkrieg
