Hin und wieder erhält das FSK Einladungen des KunstKasserStammTisch

Die im Folgenden zu dokumentierende halten wir für äußerst lesenswert.
"KunstHasserStammTisch IN DER BIBLIOTHEK im April&Mai 2016

Der KunstHasserStammTisch* ist im April und Mai in diversen Hamburger Privatbibliotheken zu Gast!

Die Angriffe auf das Buch häufen sich. (Zum Beispiel in der Welt vom 08.09.15 titelte der Chef vom Feuilleton "Sorry, eure alten Bücher sind nichts mehr wert" http://www.welt.de/kultur/article146147926/Sorry-eure-alten-Buecher-sind...).
Die HfbK hat während der Absolventen-Ausstellung im Juli nicht den größten, aber einen größeren Teil ihrer Bibliothek verscherbelt, manche sprachen von verramschen und von Künstlern hörte man auch, dass eine Verbrennung im Hof eine konsequentere Form gewesen wäre.

Die Kunsthochschulbibliothek sollte über die Sommerpause nicht nur ein neues Design bekommen, man munkelte von einer "Lounge des Wissens" und dass man zukünftig an iPads im Liegen studieren könnte. Warum man sich deswegen von einem nicht unerheblichen Teil an Büchern, Katalogen und Nachschlagewerken trennen wollte oder musste, blieb unklar. Einige vermeintliche Gründe machten die Runde: Aussortiert worden wären Exemplare, die digitalisiert vorliegen würden, oder die es an anderen Stellen in der Stadt geben würde.

Der Angriff auf das gedruckte und gebundene Buch erreicht eine neue Quliatiät, wenn der Bestand von Büchern, wenn die Bibliothek betroffen ist. Denn zu beklagen ist nicht der Verlust einzelner Bücher oder die Speicherung von Texten auf Festplatten, sondern der Verlust der Möglichkeiten und des Verständnisses des Archivs und des Vergleichsraumes den das Medium durch seine Ansammlung eröffnet. Eine Bibliothek ist mehr als die Ansammlung von Büchern, und weil es sich um die Bibliothek einer Kunsthochschule handelt, lässt es sich auch mit Hilfe eines an Kunsthochschulen schon länger überkommenden künstlerischen Genre ausdrücken: Eine Bibliothek ist das Portrait seiner eigenen Sammlung. Seit dem Wintersemester kann man sich das beachtliche Ergebnis dieses Liftings in der HfbK anschauen.

Diese Operation ohne Not kann einen wütend machen (siehe Kultur & Gespenster#17, S.182ff). Sicherlich könnte man darüber streiten, ob durch die Operation die Bibliothek ein gelungenes Lifting oder eine neue Identität bekommen hat (was würde Fritz Schumacher sagen?), oder wurde doch gar die Guillotine angesetzt? Mir selbst gefällt an der neuen Bibliothek einiges, warum dafür Bücher weggeben wurden, ist mir nicht verständlich. Der KunstHasserStammTisch geht zum Refugium und zur Erörterung im April und Mai an die Orte, an denen die Ansammlung von Büchern noch gepflegt und bewahrt wird: in verschiedene Hamburger Privatbibliotheken. Dort gibt es Einblicke, Gespräche und Vorträge über die private Ansammlung von Büchern, ihren Gebrauch und Verfestigung, ihre Geschichte und ihre Zukunft.

Für den April gibt es zunächst drei Besuche in drei sehr unterschiedlichen Hamburger Privat-Bibliotheken. Teilnehmer melden sich bitte für einen Termin bis zum 11.4. an:
sandbuch [at] noroomgallery [dot] com

Termine im April:
Sonntag 17. April, 14.00 Uhr
Donnerstag 21. April, 19.30 Uhr
Donnerstag 28. April, 19.30 Uhr

Für den Mai gebe es bei Bedarf noch weitere Privatbibliotheken. Wer an obigen Terminen nicht kann, teilt sein Interesse mit, dann werden im Mai noch weitere Termine arrangiert. Wer auch Gastgeber für einen Abend in seiner Privatbibliothek sein möchte,
melde sich gern!

Alle bis jetzt befragten Privat-Bibliothekare gaben übrigens an, nie Bücher wegzuschmeißen, vielmehr gäbe es durchaus eine Ansammlung von "Doppelten". Hieraus generiert sich die Idee für den Stempel dieses KunstHasserStammTisches (Am Ende eines jeweiligen KunstHasserStammTisch Abends bekommen die Teilnehmer einen Stempel): "Das Doppelte Buch"

* Der KunstHasserStammTisch ist eine Plattform für performative
Kunstkritik der noroomgallery

Der KunstHasserStammTisch wird unterstützt von der Kulturbehörde Hamburg

www.noroomgallery.com"

Online hören

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