recycling: Rassismus in Großbritannien und die Konsequenzen für den deutschen Kontext (03.09.2018)

Im April 2018 jährte sich der rassistische Mord an Stephen Lawrence in London zum fünfundzwanzigsten Mal. Nach langjährigen Kämpfen der Angehörigen entwickelte sich dieser Fall zu einem der skandalträchtigsten und langwierigsten Staatsaffären der britischen Nachkriegsgeschichte. Unter anderem hat er zur Veröffentlichung des Macpherson Berichts geführt, in dem offiziell eingestanden wurde, dass die britische Polizei ein substantielles Rassismusproblem hat. Die hierdurch ausgelösten Reformbestrebungen haben sich rückblickend jedoch als äußerst begrenzt herausgestellt: Rassistische Gewalt und polizeilicher Rassismus prägen weiterhin den gesellschaftlichen Alltag in Großbritannien. In dieser Sendung wollen wir uns mit den verschiedenen Etappen der politischen Auseinandersetzung um diesen in der deutschsprachigen Linken eher unbekannten Mordfall beschäftigen. Dabei soll es auch um die Frage gehen, inwiefern ein solcher Blick nach Großbritannien zur besseren Einschätzung vergleichbarer Fälle im deutschen Kontext wie etwa den NSU-Komplex oder die Morde an Oury Jalloh oder Burak Bektaş beitragen kann.

Ihr findet die Sendung zum Nachhören auf freie-radios.net

Wir empfehlen zwei Texte zur Thematik:
- "Vom rassistischen Mordfall zur Staatsaffäre" (https://www.akweb.de/ak_s/ak638/09.htm)
- "15 Jahre Macpherson-Bericht: Institutioneller Rassismus in Großbritannien und Deutschland" (https://www.nsu-watch.info/2014/02/15-jahre-macpherson-bericht-instituti...)

NACHTRAG: Leider haben wir es in der Sendung nicht geschafft, den Antisemitismus in der antirassistischen Linken in Großbritannien zu diskutieren. Ihr Antisemitismus hindert sie daran, sich gleichermaßen mit Betroffenen antisemitischer Gewalt und Diskriminierung zu solidarisieren, wie sie es mit Betroffenen von Rassismus tun.

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