Wir dokumentieren: "...21.04.2019 kam es im UKE zu einem gewalttätigen und lebensgefährlichen Übergriff durch drei Security..."

"Lampedusa in Hamburg
22. April um 11:49 ·

Liebe #African/#Black Community (ABC)

Gestern, am 21.04.2019 kam es im UKE zu einem gewalttätigen und lebensgefährlichen Übergriff durch drei Security-Kräfte gegen einen Patienten aus Kamerun. Nachdem er danach eine Stunde reanimiert werden musste, liegt er seitdem im künstlichen Koma und wird laut Auskunft an seine Verwandten in kritischem Zustand mit sehr begrenzten Lebenschancen verbleiben.

Augenzeugen sagten aus: “Gestern Morgen weigerte er sich, die ihm wegen einer psychischen Erkrankung verordneten Medikamente einzunehmen. Er saß draußen und entspannte sich. Er hatte kein aggressives Verhalten gezeigt als ihn die Sicherheitsdienst-Kräfte anpackten und ihn zu Boden warfen” und weiter, dass er getreten wurde, bis er das Bewusstsein verlor. Ein Arzt versuchte, ihn wiederzubeleben, und er wurde dann in einem Krankenwagen in die Notfall-Intensivstation des UKE gebracht.

Leider ist dies kein Einzelfall. Solche Begegnungen finden viel zu oft statt und spiegeln die rassistische und menschenverachtende Wahrnehmung gegenüber Schwarzen Menschen als aggressiv und gewalttätig wider, denen unabhängig von äußeren Umständen oder persönlichen Situationen eher mit tödlicher Gewalt als mit Mitgefühl begegnet werden muss.

Herr Tonou-M wurde freiwillig in den offenen Bereich der Psychiatrie-Klinik aufgenommen und hätte dementsprechend auch jederzeit die Klinik wieder verlassen können. Es ist erlaubt und normal, dass Patienten auf dem Gelände ausgehen.
Außerdem gibt es neben den verfassungsmäßigen Rechten auf Selbstbestimmung und körperliche Unversehrtheit auch die höchstrichterliche Rechtsprechung, dass eine Zwangsbehandlung gegen den ausdrücklichen Willen des Betreffenden grundsätzlich nur mit einem richterlichen Beschluss möglich ist.

Wir fordern
* eine Erklärung der UKE über den Zustand und die Gesundheit von Herrn Tonou-M, sowie umfassende rechtsmedizinische Aufklärung des Vorfalls
* eine sofortige Suspendierung und Ermittlungen gegen die beteiligten Sicherheitskräfte
Derzeit arbeiten Vertreterinnen der Black Community unter Rücksprache mit den Verwandten am weiteren Vorgehen.

Herr Tonou-M befindet sich weiterhin in kritischem Zustand. Da er weiterhin um sein Leben kämpft, bitten wir die Mitglieder*innen der Community zusammenzukommen um eine Dauerwache für seine Genesung zu halten.
Wir wollen sofort mit Gedanken, Gebeten, Beistand mit den Angehörigen leisten in dieser schwierigen Zeit. Kommt jederzeit zu einer Gebetswache vor dem Gebäude W37, UKE Martinistraße 52.

Unterzeichnet
Black Community Hamburg
Black-Community Germany

Touch one - Touch all!

Hamburg, 22.04.2019 Shared as received."

Das FSK hat diese Meldung heute um 16.00 Uhr erhalten und weitere Recherchen angestellt. Am Sonnabend, 27. April wird unsere Sendung Akonda ab 14.00 Uhr ausführlich berichten.
Die Polzei Hamburg hat heute um 16.14 Uhr eine erstmalige Darstellung veröffentlicht.

Menschen, denen eine

Menschen, denen eine "psychische Erkrankung" zugeschrieben wird, müssen hierzulande tagtäglich erleben, dass die Grund- und Bürgerrechte für sie nicht zu gelten scheinen.
Bereits die Tatsache, dass Medikamenteneinnahme unter Gewaltandrohung durchgesetzt werden soll ist ein massiver Skandal, der so nicht hingenommen werden kann.
http://www.folter-abschaffen.de

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